Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit Helmholtz-Zentrum Potsdam

Wie junge Menschen über die Zukunft der Lausitz mitentscheiden können

25.11.2021

Für die Lausitz ist der Kohleausstieg mit einem umfassenden Strukturwandel verbunden. Aktuelle Entscheidungen werden die Region für die nächsten Jahrzehnte prägen. Ein wichtiges Ziel im Strukturwandel ist es, die Lausitz attraktiv für junge Menschen zu gestalten. Ein IASS Policy Brief bietet Empfehlungen, wie die Politik sie an der Gestaltung des Strukturwandels beteiligen kann.

Jugendkonferenz MISSION2038: Wir suchen deine Ideen für die Lausitz! am 29. Mai 2021 im TELUX Weißwasser
Jugendkonferenz MISSION2038: Wir suchen deine Ideen für die Lausitz! am 29. Mai 2021 im TELUX Weißwasser

Erfahrungen zeigen, dass Kinder und Jugendliche sich in den Veränderungsprozess einbringen wollen und dazu auch in der Lage sind, wenn ein ernsthaftes Interesse an ihren Ansichten besteht und sie Gestaltungsfreiheiten sowie angemessene Unterstützung erhalten. Zugleich ist der Strukturwandel aufgrund seines langen Zeithorizontes und der komplexen Förderarchitekturen in Brandenburg und Sachsen eine Herausforderung für die Beteiligung junger Menschen. In dem Policy Brief „Kinder- und Jugendbeteiligung im Lausitzer Strukturwandel“ unterbreitet ein Team um IASS-Forschungsgruppenleiter David Löw Beer konkrete Vorschläge für eine angemessene Umsetzung.

Empfehlung 1: Die Bundesländer müssen Kinder und Jugendliche effektiver und unmittelbarer beteiligen
Derzeit erfüllt die Politik Vorgaben der UN-Kinderrechtskonvention sowie verfassungsrechtliche Bestimmungen nur unzureichend. Ihre Beschlüsse zum Strukturwandel werden dadurch rechtlich angreifbar.

Empfehlung 2: Jugendcheck für alle Strukturwandelprojekte
Kinder und Jugendliche sollen an der Bewertung und Weiterentwicklung der Projektvorschläge im Strukturwandel mitwirken sowie eigene Projekte initiieren können. Geeignete Formate dafür sind eine „Junge Werkstatt“ und ein „Junger Begleitausschuss“ in Anlehnung an bestehende Formate für Erwachsene, ein „Zukunftscheck“, bei dem junge Menschen Kriterien für Projekte entwickeln, und ein „Antragscheck“, bei dem sie diese Kriterien auf Projektanträge anwenden.

Empfehlung 3: Regelmäßige Kinder- und Jugendkonferenzen für die Lausitz
Kinder und Jugendliche werden befähigt, eigene Projekte in die Entscheidungsprozesse auf Landesebene einzubringen. Die Umsetzung genehmigter Projekte wird professionell begleitet. Auf den Konferenzen wird auch der Jugendcheck reflektiert und mit Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern über den Strukturwandel diskutiert.

Löw Beer, D., Anders, C., Donath, P.B., Luh, V., Ringler, D., Rocher, M.: Kinder- und Jugendbeteiligung im Lausitzer Strukturwandel. Anschlussfähige und rechtskonforme Wege für eine gelingende Partizipation. IASS Policy Brief (November 2021), Potsdam, DOI: 10.48481/iass.2021.039

 

Kontakt

David Löw Beer

Dr. David Löw-Beer

Forschungsgruppenleiter
david [dot] loewbeer [at] rifs-potsdam [dot] de
Bianca Schröder

Dr. Bianca Schröder

Referentin Presse und Kommunikation
bianca [dot] schroeder [at] rifs-potsdam [dot] de
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